Fahrt nach Esso
3. August 2004: Morgens haben die Reisenden ein letztes mal bei Valentina in Kozyrevsk gefrühstückt. Es gab leckere Blinis mit einer himmlisch fruchtigen selbst zubereiteten Himbeermarmelade. Dann ging es zurück gen Süden. Zunächst ging es bis zum Kamtschatka-Fluß, wo sie auf die Fähre warten mussten. Es war interessant zu beobachten, wie sich die Fahrzeuge auf der anderen Seite des Flusses mit Geschick rückwärts auf der Fähre eingeparkt haben. Unter anderem ein Lastzug mit 6-achsigem Anhänger, der sich in einem Zug auf die Fähre rückwärts eingeparkt hat. Anschließend zweigten die Reisenden rechts von der Hauptstraße nach Esso ab. Nach einer weiteren Stunden langten sie bei ihrem Übernachtungsziel an. Ein Lager junger Pioniere indem sie ein kleines Häuschen für uns hatten. Die Fische durften ein Zweibettzimmer beziehen. Nachdem sie ihr Gepäck verstaut hatten erklommen sie wieder das Fahrzeug und fuhren gen Esso. Esso ist eine kleine Siedlung mit etwa dreitausend Einwohnern, die mitten in Zentralkamtschatka liegt. In Esso unternahm Viktor die notwendigen Anmeldeformalitäten, die hier in jedem Bezirk notwendig sind. Dazu werden die Pässe eingesammelt und auf der Polizei ein entsprechender Vermerk erstellt. Anschließend ging es zum Mittagessen in ein zentral gelegenes ziemlich großes Restaurant.
Dann kam es zum Höhepunkt des Tages: dem Besichtigen des Ewenen–Museums in Esso. Der Chef des Ewenen–Museums ist ein bärtiger Russe, der aussieht wie ein orthodoxer Priester. Er betreut ein seht liebevoll ausgestattetes Museum. Das Museum besteht aus einem großen Museumsraum und einer angegliederten Original-Nachbildung einer Winterburg der Ewenen und einem Verkaufsraum für alle Arten von Andenken. Alle Gebäude sind aus Holz errichtet. Der Direktor hat persönlich geführt und anschließend noch eine kleine volkskundliche Diashow gezeigt. Anschließend ging es noch zu einer kunsthandwerkliche Ausstellung von einer Frau namens Alina, wo Gegenstände angeboten wurden, die aus Mammutknochen bzw. Rentiergeweih gefertigt waren. Allerdings waren die Preise so hoch, so dass niemand aus der Gruppe etwas gekauft hat. Zurück ging es dann zum Pionierheim, wo es ein sehr einfaches Abendessen gab. Es war so einfach, dass alle fluchtartig den Essenssaal verlassen haben. Anschließend genossen sie ein warmes Radon-Heilbad auf dem Gelände des Pionierheimes. Es handelt sich um warme Quellen, die in einem etwa 6x5 Meter großen Becken gefasst sind. Man kann sich in dieses Becken setzen und die Wärme der Heilquelle ausgiebig genießen. Anschließend sind die Reisenden in ein etwas kühleren größeren Becken gesprungen und haben so etwa dreimal warm-kalt wechselnd ein perfektes Badevergnügen genossen. Dann ging es zurück in ihr Quartier. Dort haben sie gemütlich Zeitschriften studiert, sich unterhalten und ein wenig dem Wodka zugesprochen. Wer miterleben möchte wie der Museums-Direktor, Viktor und Ulli im Museum im kulturellen Urschleim wühlen, möge hier hineinhorchen. Die Wiedergabe des Tondokumentes startet erst nach Abschluß des downloads (328kB)! |