Vättersee
Montag, 12. Juli 2010. Nach wie vor lastete die Hitze über dem Lande. Gestern soll es hier in Schweden sogar einen Hitzerekord gegeben haben. Bettdecken sind des Nachts überflüssig. Fenster und Türen der Kabine sind geöffnet, um die Luft zirkulieren zu lassen.
Am höchsten Punkt des Kanals
Das Schiff fährt pünktlich um 5:00 Uhr von seinem Liegeplatz einen kleinen Ort Hajtorp los. Es tuckert ruhig durch den engen Kanal. Vor ihm öffnen sich wie von Geisterhand die Brücken. Praktischerweise fährt eine Brückenwärterin, die auf diesem Abschnitt 20 Schleusen betreut, mit ihrem Auto parallel zum Schiff mit. Am Vormittag erreicht das Schiff den höchsten Punkt des Kanals, welcher durch einen Obelisken gekennzeichnet ist. Von hier aus wird jetzt nur noch bergab geschleust. In Töreboda passiert die Juno die Fähre Mina, ein kleines Gefährt, welches von einer jungen Frau am Seil über den Kanal gezogen wird.
Geistlicher Segen
Das Schiff erreicht den Vikensee, dessen Ausgang eine der bezauberndsten Etappen der Reise darstellt. Die Fahrrinne ist hier so eng, dass die Schiffe hier früher getreidelt werden mussten. Hierzu ist ein Steindamm in den See gebaut worden. Die Juno fährt eng am Steindamm entlang und erreicht einen schmalen Kanal welcher sich in Kurven durch die Landschaft findet. Die Geschwindigkeit und damit der Druck auf das Ruderblatt sind so gering, dass hier und da ein Tau um die Poller auf dem Treideldamm geschlungen werden muss, damit das Schiff korrekt in die Kurven fährt. In Forsvik wartet ein christlicher Chor auf das Schiff. Er gibt ein kleines Konzert und der Chorvorsteher segnet anschließend die Reisenden. Diese erreichen schließlich den Vättersee, den zweitgrößten und tiefsten See Schwedens.
Vadstena
Auf dem anderen Ufer des Sees macht das Schiff in Vadstena fest. Die Passagiere besichtigen eines der schönsten Renaissanceschlösser Schwedens und anschließend eine Klosterkirche welche im Mittelalter von der heiligen Birgitta gegründet wurde. Anschließend fuhr das Schiff ins nahe Motola wo es für die Nacht festmachte und die Reisenden das liebevoll ausgestattete Motormuseum besichtigten.
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